Zm heute vorgestellten Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates (IPCC) erklärt Jürgen Trittin, Bundestagsabgeordneter aus Südniedersachsen für Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
„Die Ergebnisse des neuen Weltklimaberichtes des IPCC sind erschütternd, aber nicht überraschend. Wir stehen unmittelbar vor einer nicht rückholbaren kritischen Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze bei der Erderhitzung.
Es gibt nichts mehr zu beschönigen oder zu beschwichtigen: Wenn die Welt ihren CO2-Ausstoß nicht drastisch und unmittelbar senkt, werden die Folgen dramatisch sein. Schon 2030, in 9 Jahren, kann dieser Punkt erreicht sein.
Schreckliche Bilder, wie wir sie in diesem Jahr bei den Überschwemmungen in NRW, Rheinland-Pfalz und anderswo erleben mussten, werden dann zur Regel, nicht zur Ausnahme. Waldbrände wie aktuell in Italien, Griechenland und Sibirien oder in den letzten Jahren in Brandenburg, werden unsere ständigen Sommer-Begleiter, werden Menschenleben und Existenzen bedrohen.
Ob das abgewendet werden kann, darüber entscheidet auch diese Bundestagswahl. Wollen wir handeln, oder wollen wir warten? Wollen wir verändern oder verharren? Für uns Grüne ist klar: Jeder Tag zählt, Handeln ist überlebensnotwendig. Das gilt gerade auch vor Ort in Südniedersachsen. Die hitzegeschwächten Forsten sind sturm- und waldbrandanfällig. Der Borkenkäfer bereitet der Erosion den Boden. Die Landwirtschaft leidet unter Extrembedingungen.
Deshalb brauchen wir dringend die Einführung eines CO2-Mindestpreises von 60€ in Verbindung mit einem Energiegeld. Der CO2-Preis macht fossile Energien teuer und fördert den Umstieg auf saubere Energien und vom Energiegeld profitieren die Menschen ganz direkt. Ohne konkrete Grenzwerte und Umsetzungsschritte wird Klimaschutz nicht funktionieren. Klimaschädliche Subventionen müssen abgebaut werden, das Dieselprivileg muss fallen, der Verbrennungsmotor hat keine Zukunft mehr.
Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss beschleunigt werden. Auch vor Ort. Jedes verhinderte oder nicht finanzierte Windrad wird uns in den nächsten Jahren teuer zu stehen kommen. Der Protest gegen Windkraft und die mutwillige Verschleppung von Installationen wird dazu führen, dass Deutschland die Klimaschutzziele sowie die Vereinbarungen von Paris verfehlt.
Es ist dabei wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger dabei mitgenommen werden. Deshalb brauchen wir mehr Bürgerwindparks. Sie können dazu einen Beitrag leisten. Sie bringen Gewinne zurück in die Region und erhöhen die Akzeptanz der Windkraft vor Ort.“
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